Stoma – ein künstlicher Darmausgang

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 1 March 2016 um 16:17 Uhr

Ein Stoma ist ein künstlicher Darmausgang, der das Leben der Trägerinnen aber kaum beeinflusst. Die einzigen Restriktionen betreffen die physische Belastung der Bauchregion. Patienten mit einem Stoma dürfen weder schwer heben, noch anderweitigen körperlichen Belastungen ausgesetzt sein. Da die Bauchdecke wegen der Öffnung durchbrochen ist, besteht ein höheres Risiko für Brüche und Einklemmungen des Darms. Der Begriff Stoma ist griechischen Ursprungs und bedeutet “Öffnung”.

Ein Stoma ist eine Öffnung am Bauch, durch die ein Teil des Darms nach außen geleitet wird. Die Exkremente gelangen dann durch das Stoma, in einen Beutel, der am Bauch befestigt ist.

Wird der Darm im Bereich des Dünndarms ausgeleitet, handelt es sich um ein Ileostoma. Erfolgt die Ausleitung im Bereich des Dickdarms, spricht man von einem Colostoma.

Gründe für ein Stoma sind z.B. chronischer Darmentzündungen – z.B. eine Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn.

Die Betroffenen haben oft über viele Jahre immer wiederkehrende Entzündungen, die zum Teil mit erheblichen Schmerzen einhergehen und unterschiedliche Beschwerden verursachen können. Darüber hinaus entlastet ein künstlicher Darmausgang Menschen mit chronischen Darmentzündungen insofern, als sie sich nicht permanent mit ihren Beschwerden beschäftigen müssen und ein normales Leben führen können.

Wer ständig unter Durchfällen leidet und mehr als zehnmal pro Tag zur Toilette gehen muss, dessen Alltag ist stark eingeschränkt. In dieser Situation kann ein Stoma tatsächlich für eine gewisse Entspannung der Situation sorgen. Ein weiterer Grund für das „Installieren“ eines Stomas sind Darmoperationen – wenn z.B. ein Tumor entfernt werden muss.

Damit die Operationsnähte und -wunden in Ruhe ausheilen können und nicht mit Stuhl in Berührung kommen, wird der Darm vorübergehend ausgeleitet, und zwar vor dem zu operierenden Darmabschnitt.
Nach abgeschlossener Wundheilung kann der Ausgang wieder zurück verlegt werden, sodass der Stuhl wieder ganz normal über den After ausgeschieden wird.

Stomaträger haben keine Kontrolle mehr über die Ausscheidungen,
d.h. sie können den Stuhl nicht zurückhalten und folglich die Ausscheidung nicht kontrollieren. Der Stuhl fließt unwillkürlich, ohne dass sie dies bewusst steuern könnten, in den Versorgungsbeutel. Dieser wird je nach Bedarf und Menge des Stuhls gewechselt.