Schambeinentzündung

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 13 September 2016 um 17:45 Uhr

Eine Schambeinentzündung ist eine non-bakterielle Entzündung des Schambeinknochens, die meist bei Sportlern auftritt. Im Normalfall entsteht eine Schambeinbelastung durch eine Überanstrengung beim Sport. Eine Schambeinentzündung entwickelt sich meist schleichend, meistens bei dauerhaft ausgeführten, anstrengenden Sport.

Wichtigstes Anzeichen sind Schambeinschmerzen, die in Leiste, Hüfte oder Unterbauch ausstrahlen können. Zu Anfang machen sich die Beschwerden einer Schambeinentzündung meist nur beim Sport oder bei Belastungen wie Treppensteigen oder Niesen bemerkbar. Weitere Symptome für eine Schambeinentzündung sind Schmerzen bei Druck auf das Schambein oder auf die Sehnenansätze sowie beim Anspannen der inneren Oberschenkelmuskeln.

Das Schambein ist ein Teil des vorderen Beckenrings,
an dem zahlreiche Sehnen der Bauch- und Beinmuskulatur ansetzen. Da die beiden Muskelgruppen in entgegengesetzte Richtungen ziehen, ist das Schambein bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprints – relativ hohen Belastungen ausgesetzt.

Bei zu intensivem oder falschem Training kann es dann zu einer Entzündung des Schambeinknochens, der Sehnenansätze sowie der Knorpel-Gelenk-Verbindung in der Mitte des Schambeins kommen. Leider gibt es aber auch Faktoren, die eine Schambeinentzündung noch unterstützen können wie Geburten, Operationen am Unterbauch, Schambeinbrüche oder Übergewicht.

Wer befürchtet unter einer Schambeinentzündung zu leiden, sollte vorab erst einmal seinen Hausarzt aufsuchen. Dieser wird dann die Ursachen abklären und gegebenenfalls an andere Ärzte überweisen. Um der Ursache von Schambeinschmerzen auf den Grund zu gehen, wird der Arzt nach einer Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) sowie einer gründlichen körperlichen Untersuchung meist zunächst ein Röntgenbild des Beckens anfertigen. Zudem kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Im Normallfall kann die Diagnose Schambeinentzündung durch ein MRT gesichert werden.

Bei einer Schambeinentzündung muss nicht sofort operiert werden – wichtig ist erst einmal eine Sportpause einzulegen, damit die Entzündung abklingen kann. Entzündungshemmende Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen können die Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen. Ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung ist zudem die Physiotherapie, bei der die Muskulatur durch gezielte Übungen gekräftigt und gedehnt wird. Unterstützend können physikalische Therapien wie Ultraschallbehandlung, Kälte- oder Elektrotherapie sowie Osteopathie oder Chirotherapie bei einer Schambeinentzündung eingesetzt werden.

Wenn sich die Schmerzen am Schambein nach einigen Wochen trotz Sportpause und trotz Übungen der Physiotherapie nicht bessern, kann die vorübergehende Einnahme von Kortison haltigen Tabletten bei einer Schambeinentzündung sinnvoll sein, da Kortison stark entzündungshemmend wirkt. Die Therapie einer Schambeinentzündung kann sich über mehrere Monate hinziehen und erfordert viel Geduld.

Eine Operation sollte bei einer Schambeinentzündung in aller Regel erst dann in Betracht gezogen werden, wenn sämtliche konservative Behandlungsmethoden nicht geholfen haben. In einer Operation kann in diesen Fällen durch eine sogenannte Kürettage das entzündete Gewebe ausgeschabt werden. Durch intensives und korrektes Dehnen können Schambeinentzündungen aber vermieden werden!