Ruhe in Magen und Darm

Abgelegt unter: Krankheiten,Naturheilmittel von Claudia am 31 May 2011 um 12:43 Uhr

Reizungen des Magens und des Darms sind für viele Menschen ein besonderes Problem, weil sich die Ursache der Beschwerden nur schwer feststellen lässt. “Ich kann nichts finden”, lautet häufig das Fazit des Arztes. Doch das chronische Unwohlsein bleibt weiterhin bestehen und verursacht einen hohen Leidensdruck. In vielen Fällen lindert eine Darmsanierung das Problem.

Rund 30 Prozent aller Erwachsenen leiden unter funktionellen Magen- Darm-Beschwerden. Davon wiederum 30 Prozent an einem Reizmagen und 50 Prozent an einem Reizdarm. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Oft wird von einem “nervösen” Magen oder Darm gesprochen, damit jedoch der Erkrankung einen psychosomatischen Stempel aufgedrückt. Verständlicherweise ist diese Erklärung für Patienten, die an körperlichen Symptomen wie Übelkeit, krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Müdigkeit oder häufigen Infekten und Allergien leiden, mehr als unbefriedigend. Vor allem dann, wenn es seitens des Arztes noch dazu heißt: “Ohne Befund”.

Die Medizin offenbart gerade gegenüber diesen funktionellen Magen-Darm-Störungen eine gewisse Hilflosigkeit. Eine gezielte Behandlung, die an den Ursachen ansetzt, gibt es daher nicht. Ärgerlich für die Betroffenen ist es überdies, wenn Mediziner die Störungen als “harmlos” bezeichnen, denn die Lebensqualität kann durchaus gravierend beeinträchtigt sein. Sicher ist, dass es sich beim Reizdarmsyndrom um eine Mobilitätsstörung des Darms handelt, das heißt in diesem Fall, die Muskelbewegungen des Darms zum Weitertransport des Verdauungsbreis verlaufen meist schneller und stärker als bei Gesunden.

Eine neue Theorie geht davon aus, dass das enterische bzw. “darmeigene” Nervensystem, auch “Bauchhirn” genannt, eine wesentliche Rolle spielt. In der Darmwand befinden sich Millionen von Nervenzellen, die die Verdauungsmaschinerie steuern. Sie kontrollieren auch die komplex ausbalancierte Ausschüttung von erregenden und hemmenden Nervenbotenstoffen, stimulierenden Hormonen und schützenden Sekreten. Bei Menschen, die unter dem Reizdarm leiden, kann dieses Gleichgewicht durch eine ganze Reihe von Faktoren gestört sein, z. B. durch Entzündungen, Fehlbesiedlungen des Darms mit Pilzen und Bakterien, künstliche Stoffe (z.B. Aromastoffe), aber auch durch psychische Einflüsse. Die dadurch ausgelöste “Alarmstimmung”, so scheint es, führt zu einer aus dem Ruder laufenden Kommunikation zwischen Bauchhirn und Kopfhirn. Die Folge ist eine übermäßige Ausschüttung von Botenstoffen wie Serotonin, die die Darmmuskulatur anregen.

Pflanzliche Alternativen
Gegen Reizmagen und Reizdarm eingesetzte Medikamente, wie z. B. Prokinetika gegen Übelkeit und Brechreiz oder entkrampfende und entblähende Arzneimittel lindern lediglich Einzelsymptome, haben aber ansonsten keinen regulierenden Einfluss auf das Magen-Darm-System. Eine Behandlungsalternative sind Arzneistoffe aus der Pflanzenheilkunde, die auf die Zusammensetzung der Magen-Darm-Flora Einfluss nehmen. Neuere Forschungen zeigen, dass insbesondere Grapefruitkernextrakte eine gestörte Microflora wieder ins Gleichgewicht bringen können, indem sie krank machende Bakterien und Pilze unschädlich machen.

Ein tolles Präparat ist auch Mutaflor, für den Darm positive und wichtige Bakterien vom Stamm Nissle. Sehr empfehlenswert nach der Einnahme von Antibiotika.

Weitere pflanzliche Wirkstoffe bieten zumindest eine deutliche Linderung der Blähungen, Krämpfe, Entzündungenund der Durchfallerscheinungen. Dazu zählen vor allem Pfefferminzöl oder hochkonzentrierter Extrakt aus Melissenblättern. Bei von Durchfall geprägtem Reizdarm ist eine Kombination der Heilpflanzen Kamille, Myrrhe und Kaffeekohle häufig wirkungsvoll. Sie verhindern die Flüssigkeitsabgabe in den Darm. Als empfehlenswert haben sich ebenso wasserlösliche Ballaststoffe, wie z. B. Flohsamenschalen herausgestellt.