Osteoporose

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 24 July 2011 um 19:07 Uhr

Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch oder Wirbelbrüche extrem an. Häufige Diagnose: Osteoporose. Die Knochen sind instabil geworden und brechen. Oft bleiben Patienten nach solchen Brüchen bettlägerig und sind ab diesem Zeitpunkt auf fremde Hilfe angewiesen.
Besonders Frauen ab dem 50. Lebensjahr, bzw. nach den Wechseljahren sind von Osteoporose betroffen. Doppelt so viele Frauen wie Männer leiden unter dem Knochenabbau. Aber auch Männer bleiben nicht gänzlich verschont.
Eine frühzeitige Diagnose ist dabei eher selten, da Osteoporose meist erst nach einem Knochenbruch festgestellt wird. Dann ist es aber meistens schon zu spät.
Ab ca. 40-45 Jahren ist es ratsam in einem Gespräch mit dem Arzt zu klären ob ein Risiko zu Osteoporose besteht. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch kann der Arzt im Verdachtsfall eine Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie genannt, vornehmen. Bei diesem Verfahren wird durch ein bestimmtes Röntgenverfahren ermittelt, wie dicht die Knochenstruktur noch ist. Als Therapie gelten Muskelaufbau und eine besondere Ernährung, die mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden kann.

Doch viel wichtiger ist es, der Osteoporose vorzubeugen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein Knochen nicht etwa ein starres Gebilde ist. Vielmehr laufen in unseren Kochen ständige Prozesse ab. So werden in unseren Knochen z.B. ein Teil unserer Immunzellen gebildet, die B-Lymphozyten („B“ steht hier für Bones = engl.: Knochen), ebenso wie auch ein Teil des Blutes.
Entscheidend für die Entstehung von Osteoporose ist jedoch, der stetige Auf- und Abbau der inneren Knochenmasse. Knochen sind aus einer Bälkchenstruktur aufgebaut. Jedes einzelne Bälkchen dient dabei als eigenständige Stütze. Dabei sind die Bälkchen in gesunden Knochen sehr dicht gepackt, es gibt so gut wie keine Hohlräume. Durch den ständigen Auf- und Abbau dieser Bälkchen wird altes, abgenutztes Material abgetragen und durch neues, kräftiges Material ersetzt. Aus diesem Grund wachsen bei einem gesunden Menschen Knochen auch nach einem Bruch wieder zusammen. Wären Knochen starre Gebilde, wäre dies nicht möglich. Bis zum 30. Lebensjahr etwa, überwiegt der Knochensubstanz-Aufbau, danach jedoch meistens der Abbau. Die Knochenstruktur wird großporiger und die Knochen instabiler bis es zu Brüchen kommt, meist an Stellen, die besonders stark belastet werden, wie unsere Wirbelkörper oder der dünne Oberschenkelhals.

Beschleunigt wird dieser Prozess vor allem durch Bewegungsarmut und falsche Ernährung. Aber auch Rauchen und Alkoholkonsum beeinträchtigen den Knochenaufbau enorm, ebenso, wie Untergewicht, welches meist mit Unterversorgung mit notwendigen Nährstoffen einhergeht.

Für den Prozess des Knochenaufbaus sind besonders Calcium und Vitamin D notwendig. Calcium verleiht dem Knochen seine Stabilität, es dient quasi als Zement der Knochen. Doch für den Einbau des Calciums in unsere Knochen muss Vitamin D vorhanden sein. Aus Vitamin D wird ein Hormon gebildet, das Calcitriol, welches die Mineralisierung von Calcium steuert, sodass dieses in den Knochen eingelagert werden kann. Aber Calcitriol hat auch noch andere Eigenschaften die wichtig für die Vorbeugung von Osteoporose sind. So unterstützt es z.B. den Aufbau von Muskelmasse, welche unser Skelett zusätzlich stabilisiert. Dadurch erlangen wir auch eine Verbesserung unserer Bewegungsabläufe und Koordination, was wiederum etwaige Stürze verhindert.

Es ist also zur Vorbeugung entscheidend auf eine gesunde Ernährung zu achten. Für eine ausreichende Calciumversorgung sollte man Milchprodukte, wie Käse oder Joghurt essen. Milch selbst hingegen kann den Prozess der Calciumaufnahme umkehren, da Milch im Körper ein saures Milieu aufbaut, welches unter anderem durch Calciumauslagerung ausgeglichen wird. Ebenso sollte man zur Calciumaufnahme keine Schokolade verzehren, diese beeinträchtigt die Calciumaufnahme.
Ebenso ist viel Bewegung wichtig für eine gesunde Knochenstruktur, natürlich in Maßen. Eine ausgeglichene Beanspruchung unserer Knochen kurbelt den Aufbau der Substanz an. Außerdem stützt, wie erwähnt, ein gesunder Muskelbau unsere Knochen.

Mit ausgewogener Ernährung und Bewegung kann man den Alterungsprozess unserer Knochen stark beeinflussen und verlangsamen.