Wieviel Salz braucht der Körper?

Abgelegt unter: Gesundheitstipps von Claudia am 14 September 2011 um 20:11 Uhr

Allgemein ist bekannt, dass eine zu salzhaltige Nahrung ungesund und sogar gesundheitsschädigend sein kann. So erhöht ein zu hoher Salzkonsum das Risiko eines Schlaganfalls und auch eines Herzinfarktes vehement. Auch hoher Blutdruck und die damit einhergehenden Erkrankungen können Folgen von zu hohem Salz Konsum sein.
Aus diesem Grund wurde beispielsweise in Finnland mit Hilfe von Kampagnen dazu aufgerufen, weniger Salz und salzhaltige Lebensmittel zu konsumieren. Mit großem Erfolg: Seid den 80er Jahren sind die Todesfälle durch Herz- Kreislauferkrankungen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt um mehr als ¾ zurück gegangen.

Aber der Schein trügt. Zwar hat in Finnland die Salzreduktion in der Nahrung zu erstaunlichen und eindeutigen Ergebnissen geführt, man muss aber beachten, dass die Finnen ursprünglich, im Vergleich zu uns Deutschen (und auch anderen Ländern) unheimlich viel Salz zu sich genommen haben. So schaffte es ein „Durchschnitts-Finne“ schon mal auf den 5-fachen Wert der empfohlenen durchschnittlichen Tagesdosis, das heißt auf 30g Salz pro Tag (!).

Zu starke Salzreduktion kann ebenso ungesund sein, wie Studien eindeutig nachwiesen. Mangel an Salz kann unter anderem zu Muskelkrämpfen und Fehlfunktionen des Bewegungsapperates führen und kann auch Grund für Rückenschmerzen sein. Ebenso kann der Salzmangel Reizbarkeit hervorrufen und Halluzinationen verursachen. Auch Tinnitus, Inkontinenz und Verdauungsprobleme können als Folgeerscheinung von zu starker Salzreduktion auftreten. Ein ganz besonderes Augenmerk ist aber auf die eindeutige Verschlechterung der allgemeinen Blutwerte zu legen. Insgesamt nahm der Cholesterinspiegel zu, und damit auch das schlechte LDL-Cholesterin, das zu Ablagerungen in den Adern und den Herzkranzgefäßen führen kann und tödliche Herz-Kreislauferkrankungen verusacht. Und auch der Spiegel weiterer Blutinhaltstoffe verschlechterte sich.

Besonders betroffen von diesen Folgen sind vor allem Frauen, die im Zuge einer gesunden Ernährung die Salzreduktion übertreiben. So zeigte die Nationale Verzehrstudie II, dass ca. 50% aller deutschen Frauen weniger als die empfohlene Durchschnitts-Tagesdosis von 6g Salz zu sich nehmen. Wiederum 50% dieser Frauen nehmen maximal 4,8g auf und 10% der deutschen Frauen schaffen es gerade mal auf 3,9g Salz pro Tag. Dabei ist die Wirkung von Salzmangel auf den menschlichen Körper durchaus bei Hausärzten bekannt. Da die Symptome sich aber nur nach und nach manifestieren, bleibt eine Diagnose des Salzmangels meist aus.

Dabei findet man in fast alles Lebensmittelprodukten Salz und oft nicht gerade wenig. So enthalten Wurst und Brot, ganz besonders aber Fertigprodukte wie Pizza, Tütensuppe und Co viel mehr Salz, als eigentlich nötig. Eine Tütensuppe beispielsweise enthält pro Teller (!) über 2,4g Salz, das ist fast die Hälfte des durchschnittlichen Richtwertes. Mit weiterer Salzzufuhr über Wurst, Brot und andere Lebensmittel kann man auch schnell Werte von 10-12g Salz pro Tag erreichen.

Trotz alle dem, es gibt eine Gruppe von Personen, die sich vor zu hohen Salzkonsum sehr wohl in Acht nehmen müssen. Manche Menschen regieren genetisch bedingt sehr ausgeprägt auf zu hohe Salzzufuhr. Man spricht hier von Salzsensitiven. Etwa 20% derer, die an zu hohem Blutdruck leiden gehören dieser Gruppe an. Man nimmt an, dass ihrem Körper die Fähigkeit einer Regulation des Salzhaushaltes fehlt. Im Normalfall wird überschüssiges Salz zum Großteil über den Urin ausgeschieden, bei geringer Salzzufuhr wird das vorhandene Salz im Körper gespeichert. Salzsensitive müssen also ganz besonders auf die richtige Menge an Salz, die sie aufnehmen achten, um den genannten Erkrankungen vorzubeugen. Salzsensitiv sind besonders Personen, deren nahe Verwandte an Bluthochdruck leiden.

Zusammenfassend muss man also sagen: weder mit zu wenig noch mit zu viel Salz tun sie Ihrem Körper einen Gefallen. Achten sie darauf, die empfohlene Tagesdosis von 6g einzuhalten, jedoch nicht zu überschreiten. Im Winter darf es etwas weniger sein, im Sommer etwas mehr.