Was ist Rosacea

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 7 April 2016 um 20:35 Uhr

Rosacea ist eine chronisch verlaufende Hauterkrankung, die hauptsächlich das Gesicht betrifft. Rosacea bedeutet wörtlich übersetzt “kleine Rosenblüten”, da man durch die Rosacea rote Flecken, Schwellungen und Knötchen im Gesicht bekommen kann. Das deutsche Wort für das Krankheitsbild der Rosacea lautet Rosenfinne oder Kupferfinne, es sind generell mehr Frauen als Männer betroffen.

Die ersten Vorboten bestehen in einer leichten Rötung der Wangen einschließlich der Nasenflügel, die Stirn und das Kinn bleiben vorerst frei. Kennzeichnend für die Rosacea ist, dass fast immer beide Gesichtshälften betroffen sind, meist sogar auffallend symmetrisch. Beschwerden durch die Rosacea gibt es im eigentlichen Sinne nicht, manchmal wird von leichtem Juckreiz oder Spannungsgefühl berichtet. Im weiteren Verlauf kommt es langsam immer mehr zu Entzündungen, Eiterbläschen und Pusteln. Die Flecken fließen zusammen, es bildet sich eine flächenhafte Rötung, die dann auch auf Stirn und Kinn übergreifen kann. Manchmal kommt es zu Entzündungen des Augenlidrandes und der Bindehaut, selten sogar zum Befall der Hornhaut.

Rosacea tritt in Schüben auf. Allerdings führen die phasenweise auftretenden Entzündungen der Talgdrüsen zu einer sichtbaren Vermehrung des Bindegewebes, die als gelbe oder leicht rötliche Knötchen sichtbar sind. Ohne Behandlung ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem diese Krankheit nicht mehr zu beeinflussen sind. Besonders unangenehm ist der chronische Befall der Talgdrüsen der Nase. Es kann sich, allerdings fast nur bei Männern, ein so genanntes Rhinophym bilden. (auch unter „Knollennase” bekannt)

Welche Ursachen für Rosacea gibt es?

Die genauen Ursachen für das Entstehen einer Rosacea sind noch nicht bekannt. Vermutet werden eine Neigung zu verstärkter Hautdurchblutung, gefolgt von einer Weitstellung der kleinen Äderchen im Gesicht. Häufig ist die Sonne, scharfe und säurehaltige Nahrung der Auslöser für die Rötungen.

Ansteckend ist die Rosacea auch bei intimen Berührungen nicht. Die beteiligten eitererregenden Bakterien sind sowieso überall zu Hause und niemand kann sich davor schützen. Aber auch übermäßiger Stress, aber auch Klimaanlagen, trockene Heizungs-Luft oder Kosmetika können Auslöser sein. Leider neigen Frauen dazu die auffallenden Rötungen mit entsprechender Kosmetik abzudecken. Leider scheint dies allzu oft den Schub noch zu verstärken.

Welche Behandlungsmöglichkeiten von Rosacea gibt es?

Der kompetente Ansprechpartner ist ein Hautarzt, der sich die notwendige Zeit nimmt. Zu Beginn steht die korrekte Diagnose: Das Krankheitsbild muss als Rosacea erkannt werden. Aber auch hier gibt es Verwechslungsmöglichkeiten. So kann eine Akne in bestimmten Stadien ähnlich aussehen, das gleiche gilt für die Demodex-Follikulitis, eine durch Milben hervorgerufene Entzündung der Talgdrüsen.

Auch ein “Lupus erythematodes” und noch andere eher seltene Hauterkrankungen bedingen ähnliche Hautbilder. Gleich zu Anfang der Behandlung muss man sich darüber klar sein, dass die Rosacea nicht von heute auf morgen verschwindet. Zum Erreichen guter Erfolge ist Geduld notwendig – und die Veränderung eingeschliffener Lebensgewohnheiten. Selbst wenn sie dann hoffentlich unsichtbar geworden ist, den zu Rosacea neigenden Hauttyp behält der Mensch sein Leben lang.

Beim Zusammentreffen der geeigneten Triggerfaktoren kann auch nach jahrelanger Pause die Rosacea zurückkehren und das ganze Spiel beginnt von neuem.
Man kann die Rosacea aber gut eindämmen: das Repertoire reicht über äußerliche Maßnahmen wie das Auftragen von Cremes oder Gels, über die Einnahme von Medikamenten bis hin zur operativen Therapie zum Beispiel der Knollennase.

Es beginnt mit der täglichen Hautpflege: nicht kräftig Reiben, vorsichtiges Abtupfen. Nur parfümfreie, milde Reinigungspräparate verwenden und auf Salben ganz verzichten. Das Vermeiden von starken Temperaturschwankungen gehört ebenso dazu, wie der Verzicht auf lange Sonnenbäder (nur mit Sonnenschutz ohne Parfum!).
Das Weglassen von heißen und scharfen Speisen und von solchen, auf denen eine Verschlechterung bei sich selbst beobachtet wurde, ist selbstverständlich. Meist werden vom Hautarzt antibiotische Cremes verschrieben. deren Standardwirkstoff ist Metronidazol gefolgt von Erythromycin. Kortisonhaltige Mittel sind bei der Rosacea nicht nur unnütz, sondern sogar schädlich.

Reichen diese Maßnahmen gegen die Rosacea nicht aus, sollte nicht zu lange mir der konsequenten Einnahme von Tabletten gewartet werden. So hat sich der Wirkstoff Minocyclin, ebenfalls ein Antibiotikum über sechs Wochen genommen, als sehr effektiv und nebenwirkungsarm erwiesen. Es wirkt besonders auf die Talgdrüsen, die ja eine besondere Rolle bei der Entstehung der Rosacea spielen.

Nur in sehr schweren Fällen, bei denen alle bisher erwähnten Versuche nicht weiterbringen, sollte die Einnahme von Isotretinoin erwägt werden. Es ist chemisch mit Vitamin A verwandt und reguliert die Talgproduktion und Verhornung. Isotretinoin wird auch bei schwerer Akne eingesetzt und hat teilweise massive Nebenwirkungen.