Laktoseintoleranz – Unverträglichkeit von Milchprodukten

Abgelegt unter: Krankheiten von Corinna am 16 February 2011 um 10:00 Uhr

Milchprodukte sind inzwischen zu einem der Grundnahrungsmitteln in Europa geworden. Unseren Vorfahren diente die Milch nur als Säuglingsnahrung, so dass sie danach die Fähigkeit verloren, im Körper den Milchzucker (Laktose) zu spalten und damit zu verdauen.

Aufgrund der Veränderungen im Nahrungsverhalten der Europäer entstand durch eine Mutation ein spezielles Gen, welches die Produktion von einem milchzuckerspaltenden Enzym (Laktase) ermöglicht.

Bis heute verfügen nicht alle Menschen über dieses Gen, z.B. 98 Prozent der Bevölkerung im südostasiatischen Raum. In Deutschland sind immerhin noch 17 Prozent davon betroffen.

Symptome der Milchunverträglichkeit

Eine Laktoseintoleranz äussert sich durch unangenehme Blähungen und Durchfall, die nach dem Verzehr von Milchprodukten auftreten. In den meisten Fällen handelt es sich nur um eine leichtere Form der Laktose-Unverträglichkeit, d.h. es können kleine Mengen an Milchprodukten zu sich genommen werden, ohne dass sofort die Symptome auftreten. Mit dem Alter leidet fast jeder an einer Milchunverträglichkeit, da die Enzymtätigkeit mit fortschreitenden Alter abnimmt und damit die Laktose nicht mehr ausreichend abgebaut wird. In welchem Ausmass und ab welchem Alter man anfängt unter der Laktoseintoleranz zu leiden, hängt meist von den genetischen Veranlagerungen ab.

In einigen Fällen tritt die Laktoseintoleranz erst aufgrund einer anderen Erkrankung auf. Die häufigste Ursache ist eine Glutenunverträglichkeit. Bei einer Glutenintoleranz verträgt der Betroffene das Klebereiweiss Gluten nicht, und kann daher keine Nahrungsmittel mit Getreide zu sich nehmen. Durch die wiederholte Einnahme von getreidehaltigen Lebensmitteln kann der Darm beschädigt werden und somit kommt es zu einer verminderten Produktion des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase.

Leben mit der Laktoseintoleranz

Der Betroffene muss eine laktosearme Ernährung verfolgen, wobei Soja- und Kokosmilch ein guter Ersatz für die Kuhmilch sind. Aufpassen sollte man bei Lebensmitteln, bei denen man nicht sofort damit rechnet, dass sie Milchzucker enthalten. Dazu gehören z.B. Brot, Brötchen, viele Fertigprodukte und Saucen.

Restaurantbesuche sind nicht unmöglich. In Apothekten können Laktasetabletten gekauft werden, um nicht unter den Symptomen leiden zu müssen. Diese Tabletten sindjedoch  nicht für die tägliche Einnahme geeignet.