Ketoazidose

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 27 November 2015 um 0:17 Uhr

Eine Ketoazidose ist eine Stoffwechselstörung, die vor allem bei Menschen mit Diabetes mellitus auftritt, diese nennt sich dann diabetische Ketoazidose. Das Wort Ketoazidose setzt sich aus den Begriffen Azidose und Ketose zusammen. Eine Azidose ist eine saure Stoffwechsellage des Körpers, der pH-Wert des Blutes liegt im sauren Bereich. Die Ursache hierfür liegt am Überwiegen von sauren Substanzen im Blut.

Eine Ketose ist ein Überschuss von sogenannten Ketonkörpern im Blut.
Dabei handelt es sich um Zuckerersatzstoffe, die der Körper selbst herstellen kann und die saure Eigenschaften haben. Wenn man die Ketose und die Azidose zusammennimmt, besagt eine Ketoazidose also, dass im Blut so viele saure Ketonkörper vorliegen, dass der pH-Wert des Blutes in den sauren Bereich abgesunken ist.

Welche Ursachen gibt es?
Die Ketonkörper bildet der Körper in der Leber als Ersatzstoffe für Kohlenhydrate, die unser Körper als Energieresource für alle seine Funktionen braucht. Im Normalfall bilden sich Ketonkörper als Zwischenprodukt des Fettstoffwechsels und finden sich immer in geringen Mengen im Blut. Wenn aber nicht genügend Zucker vorhanden ist, werden vermehrt Fettsäuren zu Ketonkörpern abgebaut und ins Blut freigesetzt.

Ein Zuckermangel kommt zum Beispiel typischerweise bei Diabetes, bei Hungerzuständen und beim Alkoholismus vor. Eigentlich ist die Herstellung einer Zuckeralternative eine sinnvolle Maßnahme des Körpers, um uns die benötigte Energie trotz Zuckermangels bereitzustellen. Jedoch kommt es durch die sauren Eigenschaften der Ketonkörper zu Problemen.

Wie sehen die Symptome von Ketoazidose aus?
Die Symptome einer Ketoazidose entwickeln sich normalerweise langsam und schleichend.

  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Fieber
  • starker Durst und häufiges Wasserlassen
  • tiefe Atmung, die so genannte „Kussmaul-Atmung“, einhergeht oftmals Mundgeruch
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • Bis hin zum Koma

Welche Therapieformen von Ketoazidose gibt es?
Die Behandlung einer Ketoazidose hängt davon ab, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Liegt der Betroffene im Koma, besteht ein Notfall und es müssen sofort spezifische Maßnahmen im Krankenhaus ergriffen werden.

Wichtig ist stets eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, welche über einen intravenösen Zugang erfolgt. Liegt eine ausgeprägte Azidose vor und ein sehr niedriger pH-Wert des Blutes, können Ausgleichsstoffe gegeben werden. Im Fall einer diabetischen Ketoazidose wird Insulin gegeben, um die Zuckermoleküle in die Zellen transportieren zu können. Diabetiker sollten von ihrem Arzt über die Gefahr der Ketoazidose aufgeklärt werden und Empfehlungen für das richtige Verhalten bei ersten Anzeichen der Stoffwechselentgleisung erhalten.