HYPERHIDROSIS – „übermäßiges Schwitzen“

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 19 November 2011 um 16:12 Uhr

Hyperhidrosis oder auch Hyperhidrose – was ist das?

1-2 % der Menschen in Deutschland leiden unter der sogenannten „Hyperhidrosis“,
einer Krankheit, bei der die Betroffenen unabhängig von Kälte, Tages-oder Jahreszeit übermäßig viel schwitzen. Oftmals ist die vermehrte Schweißproduktion mit
penetrantem Geruch verbunden, was die Krankheit für die Hyperhidrosis-Geplagten
noch unangenehmer macht.

Was gibt es für Ursachen für eine Hyperhidrosis?

Die Ursachen der Hyperhydrosis lassen sich im Wesentlichen in 2 Bereiche einteilen:

Die Primäre Hyperhydrosis und die Sekundäre Hyperhidrosis. Bei der Primären Hyperhydrosis, also einer lokal begrenzte Schweißbildung, ist diese Krankheit bereits angeboren

Bei der Sekundären Hyperhydrosis kann es sich um verschiedene Ursachen handeln, daher ist erst einmal eine Abklärung nötig.
Mögliche Gründe für generalisiertes, sehr häufiges und starkes Schwitzen:

  • Kreislaufstörungen
  • Chronische Infekte
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Nebenwirkungen von Arzneimitteln
  • Hormonstörungen
  • Übergewicht
  • Wechseljahre
  • psychische Probleme

Wie kann man feststellen, dass man unter Hyperhidrosis leidet?
Es gibt qualitative und quantitative Testmethoden, die Stärke und Lokalisation der
der Hyperhidrosis ermitteln.
a. Minor-Test: hierbei ist die farbliche Abgrenzung der bestimmten Körperstelle mithilfe einer speziellen Jod-Lösung möglich
b. Gravimetrie: auf einen betroffenen Hautbereich wird ein spezielles Stück Papier für einen gewissen Zeitraum angebracht- es wird dann die Differenz des Gewichts des Papiers vorher und nachher gemessen, so kann die Schweißmenge ermittelt werden

Was gibt es für Therapie-Möglichkeiten?

Glücklicherweise gibt es einige Behandlungswege, die häufigsten sind:

1.) Topische Therapie:
Aluminiumchlorid –Behandlung: in den meisten Deodorants findet man Aluminiumchlorid, jedoch benötigen Hyperhidrosis-Betroffene eine viel stärkere Konzentration hiervon. Es gibt inzwischen diverse Internetportale, auf denen man sich diese spezifischen Deo’s bestellen kann. Ebenso sind diese in Apotheken erhältlich. Die Lösung muss vor dem Schlafen gehen auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden, da die Schweißbildung nachts wesentlich geringer ist und das Produkt dadurch nicht gleich wieder herausgeschwitzt werden kann. Diese Prozedur sollte man 7 Tage lang durchführen und dann ca. 1-2 pro Woche wiederholen, solange bis die Schweißproduktion vom Körper komplett einstellt wird. Der „Trick“ bei dieser Therapie ist, dass die Aluminiumsalze in die Schweißkanäle eindringen, sich mit dem dort befindlichen Keratin verbinden und somit die Drüsengänge verstopfen.
Nebenwirkungen des Produkts können Juckreiz und Hautirritationen sein.

2.) Chirurgische Therapie

a.) die sogenannte “Subkutane Schweißdrüsensaugkürettage”: hierbei wird im Achselbereich durch Absaugen der Drüsen die lästige Hyperdriosis beseitigt
b.) die lokale Schweißdrüsenexzision: der betroffene Hautbereich wird zusammen mit den Schweißdrüsen entfernt; Nachteil dieser Methode: Wundheilstörung und Narbenbildung

Einige Patienten schwören auf die Einnahme von Salbei in Tees, andere wiederum vertrauen auf Meditation oder Hypnose, um Ihre Hyperdriosis loszuwerden. Wissenschaftlich belegt ist allerdings keiner dieser Methoden.
Eine sehr nervenaufreibene Krankheit, die sich aber durch verschiedene Behandlungsmethoden gut im Griff halten lässt