Diphterie

Abgelegt unter: Krankheiten von Claudia am 8 August 2013 um 16:44 Uhr

Die Diphtherie ist eine äußerst gefährliche, bakterielle Infektionskrankheit, die bei schlechter oder zu später Behandlung häufig tödlich verläuft. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, sowie Ende des 19.Jahrhunderts brachen früher immer wieder Diphterie-Epidemien in Europa aus. Seit es die seit 1947 systematisch durchgeführte Schutzimpfung gibt, konnte die Diphtherie jedoch sehr zurückgedrängt werden. Dennoch treten – gerade bei Erwachsenen – immer wieder Diphterie-Erkrankungen auf woran der mangelnder Impfschutz Schuld ist: ca. ein Fünftel der Erwachsenen ist nicht genügend gegen Diphtherie geimpft.

Wie wird die Diphterie diagnostiziert?
Da eine möglichst rechtzeitige Behandlung für den Verlauf der Erkrankung wichtig ist, wird bei entsprechenden Symptomen schon bei einem Verdacht auf Diphtherie sofort mit den Gegenmaßnahmen begonnen. Zuerst macht der Arzt einen Abstrich von der Rachen- oder Nasenschleimhaut. Mithilfe jenes Abstrichs können die Corynebakterien – die Diphterie-Bakterien sozusagen – nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Labortests sind aber erst nach zwölf Stunden nach dem Abstrich zu erwarten. Sinnvoll ist es auch ein Blutbild zu machen, um die Diphtherie auch wirklich von dem Pfeifferischen Drüsenfieber zu unterscheiden, welches sehr ähnliche Belägen im Hals mit sich bringt.

Welche Symptome gibt es bei der Diphterie?
Rachendiphtherie:

  • Trägheit, Kopf- und Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Fieber und schweres Krankheitsgefühl

  • Typische gelbliche, schnell dicker werdende Beläge auf den Mandeln, die auf den gesamten Hals-Nasen-Raum übergreifen können
  • Atemnot und pfeifende/rasselnde Geräusche beim Einatmen
  • Ausgeprägter, fauler Mundgeruch
  • Anschwellen des gesamten Halses
  • Bei Nasendiphtherie:

  • Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Fieber
  • Eitrig-blutiger Schnupfen
  • Bei Kehlkopfdiphtherie:

  • Heiserkeit und Stimmverlust
  • Hustenanfälle
  • Atemnot mit akuter Erstickungsgefahr
  • Bei toxischer Diphtherie:

  • Heftiges Erbrechen und Durchfälle
  • Kreislaufschock
  • Lebervergrößerung und Blutungsneigung

Die Inkubationszeit der Diphtherie beträgt zwei bis fünf Tage.

Wie kann die Diphterie therapiert werden?
Konventionelle Medizin
Das im Blut vorhandene Bakteriengift wird so schnell wie möglich gebunden und neutralisiert. Bei Verdacht auf Diphtherie sollte deshalb sofort, ohne die Ergebnisse der diagnostischen Tests abzuwarten, ein Diphtherieheilserum gegeben werden. Mit Antibiotika werden die Corynebakterien bekämpft.

Antitoxinbehandlung
Das Diphtherieheilserum wird aus dem Blut von Menschen oder auch Pferden gewonnen, die bereits Kontakt mit dem Diphtherie hatten. Da das humane Antitoxin nicht immer zur Verfügung steht, kommt oft das Antitoxin vom Pferd zum Einsatz. Manche Menschen reagieren jedoch auf Pferdeeiweiß höchst allergisch und die therapeutische Dosis könnte bei ihnen einen tödlichen Schock auslösen. Daher wird zuerst eine verdünnte Lösung des Serums in den Bindehautsack gegeben. Kann eine allergische Reaktion ausgeschlossen werden, erhält der Diphtheriekranke die erforderliche Dosis des Antitoxins als Einmalgabe.